Die Behörden Usbekistans wollen das Land in ein regionales Fintech-Zentrum verwandeln

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Der Präsident Usbekistans, Schawkat Mirsijojew, hat angewiesen, die technologischen Möglichkeiten der Banken zu erweitern und den Anteil digitaler Dienstleistungen zu erhöhen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Republik in ein regionales Zentrum für Finanztechnologien zu verwandeln. Die entsprechenden Pläne und Initiativen wurden am 10. September auf einer Sitzung zur Entwicklung dieses Bereichs erörtert, berichtete der Pressedienst des Staatsoberhaupts.

Verantwortliche Stellen wiesen darauf hin, dass Aufgaben zur Einrichtung eines Fintech-Büros bei der Zentralbank des Landes festgelegt wurden, um Erfolgsindikatoren zu definieren und zu steuern. Außerdem wurden Pläne zur Gründung eines Innovationshubs gebilligt, der Start-ups beschleunigen, neue Ideen einführen und Investitionen anziehen soll.

Erst kürzlich hatte der Präsident in einem Dialog mit Unternehmern seine Unterstützung für Start-ups, die Einführung von Open Banking und die Ausarbeitung einer Fünfjahresstrategie für die Fintech-Entwicklung zugesagt.

Nach Angaben der Beamten wird bereits an dieser Richtung gearbeitet. So analysieren Experten für die Strategieentwicklung die Rechtsgrundlagen, den aktuellen Stand der Branche, die Infrastruktur und das Personalpotenzial. Dabei sind auch Fachleute aus Singapur beteiligt.

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse sollen nationale Prinzipien entwickelt, eine institutionelle Architektur festgelegt und Mechanismen für die interinstitutionelle Zusammenarbeit definiert werden. Letztlich ist das Ziel, ein nachhaltiges, inklusives und wettbewerbsfähiges Ökosystem für Finanzdienstleistungen zu schaffen.

Hervorgehoben wurde, dass sich die Finanzmärkte heute nicht mehr ohne Künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologien entwickeln lassen. Nach Einschätzung von Experten könnten moderne Methoden die Einnahmen der Banken um 20 %, das Dienstleistungsvolumen um 30 % erhöhen und gleichzeitig die Risiken um 15 % senken.

Wie auf der Sitzung erläutert wurde, wächst der globale Fintech-Markt rasant. In diesem Jahr hat er ein Volumen von mehr als 300 Milliarden US-Dollar erreicht. Bis 2030 wird ein Anstieg auf 600 Milliarden US-Dollar erwartet.

Auch die Erfolge Usbekistans wurden hervorgehoben. Zählte das Land im Jahr 2018 noch lediglich 24 Fintech-Unternehmen, so ist die Zahl inzwischen auf 103 gestiegen. Allein in diesem Jahr haben lokale Firmen der Branche mehr als 260 Millionen US-Dollar an ausländischen Investitionen angezogen – viermal so viel wie im Vorjahr.