Vom 15. Januar bis 28. Februar 2026 ist in Usbekistan die Durchführung einer einheitlichen Volks- und Agrarzählung geplant. Der Prozess soll teilweise online erfolgen, wodurch der Staat 1,3 Billionen Sum (105,6 Mio. US-Dollar) einsparen wird. Mit den Maßnahmen zur effizienten Organisation dieses Vorhabens machte sich Präsident Schawkat Mirsijojew am 11. September vertraut, berichtete sein Pressedienst.
Das neue Format der kombinierten Volks- und Agrarzählung wurde unter Berücksichtigung der Empfehlungen internationaler Experten von Weltbank, UNFPA (Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen) und FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN) entwickelt.
Nach dem Plan sollen in den ersten 17 Tagen die Daten online über das Internet erhoben werden, im darauffolgenden Monat dann durch Haus- und Wohnungsbesuche unter Beteiligung der Mitglieder der „Mahalla-Sieben“.
Hervorgehoben wurde, dass das Verfahren für die Bürger einfacher und transparenter werde und die Anzahl der Fragen im Fragebogen von ursprünglich geplanten 328 auf 71 reduziert werde.
Das Ergebnis wird eine einheitliche Datenbank über die 38-Millionen-Bevölkerung Usbekistans sein – einschließlich Angaben zu Migration, Familienstand, Beschäftigungsarten und Einkommensquellen – im Einklang mit der Praxis der Konferenz der europäischen Statistiker von 2020.
Im Rahmen dieses groß angelegten Prozesses werden Fachleute außerdem Daten zur Nutzung landwirtschaftlicher Flächen sowie zum Vieh- und Geflügelbestand präzisieren. Dies soll eine Bewertung der Effizienz der jährlich in den Sektor investierten 25,6 Billionen Sum (2 Mrd. US-Dollar) ermöglichen, darunter 2,2 Billionen (ca. 180 Mio. US-Dollar) an Haushaltsmitteln, sowie Informationen über die erbrachten Dienstleistungen und den Stand der Ernährungssicherheit liefern.
Für eine qualitativ hochwertige Durchführung der Zählung werden die Mitglieder der „Mahalla-Sieben“ nach einem speziellen Programm geschult und im Rahmen des von der Weltbank unterstützten Projekts zur Stärkung des Statistiksystems auch finanziell gefördert. Darüber hinaus wollen die Behörden eine Informationskampagne in den Medien und sozialen Netzwerken organisieren, um die Bevölkerung besser aufzuklären.
Wie in der Sitzung betont wurde, soll die Zählung die realen Kennzahlen in den demografischen und agrarischen Bereichen ermitteln, was für die gezielte Umsetzung staatlicher Programme von großer Bedeutung ist.
Nachdem der Präsident die Berichte der Verantwortlichen angehört hatte, billigte er die vorgestellten Vorschläge und wies an, die systematische und qualitativ hochwertige Durchführung des Vorhabens sicherzustellen.
In Usbekistan fand die letzte allgemeine Volkszählung 1989 statt. Erst in jüngerer Zeit wurden in diesem Bereich Maßnahmen ergriffen. So wurde ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, das eine Volkszählung mindestens alle 10 Jahre und eine Agrarzählung alle 5 Jahre vorsieht.
2021 wurde im Land eine Probe-Volkszählung durchgeführt, ein Jahr später eine Agrarzählung. Da jedoch die Organisation eines umfassenden Prozesses Zeit für die Auswertung internationaler Erfahrungen und die Ausarbeitung von Anpassungen erforderte, wurde die landesweite Durchführung verschoben.