Ab dem neuen Schuljahr legen Neunt- und Elftklässler in Usbekistan ein Zentralabitur ab

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Ab dem Schuljahr 2026/27 wird in Usbekistan ein System einheitlicher staatlicher Prüfungen (Zentralabitur) eingeführt, das die Schülerinnen und Schüler je nach Fähigkeiten in Berufsfachschulen oder Hochschulen lenken soll. Diese Prüfungen werden künftig die Absolventen der 9. und 11. Klassen ablegen. Über die Initiative informierte Präsident Schawkat Mirsijojew, wie sein Pressesprecher Sherzod Asadov mitteilte.

Nach den Worten des Staatsoberhaupts bedeutet die Neuerung, dass rund 400.000 Neuntklässler die Möglichkeit erhalten, an Technika aufgenommen zu werden. Jugendliche, die ihre Schulausbildung fortsetzen möchten, um sich später an einer Hochschule bewerben zu können, dürfen in den oberen Klassen profilbezogene Fächer vertieft lernen. Die Entscheidung liegt dabei bei den Schülerinnen und Schülern selbst.

Darüber hinaus können Absolventen der 9. Klasse, die nach der Prüfung an einem Technikum aufgenommen wurden, auf Wunsch nach einem Jahr wieder in die Schule zurückkehren. Diese Regelung gilt auch umgekehrt: Wer sich nach der 10. Klasse gegen die Allgemeinbildung entscheidet, kann sich in einer Berufsfachschule bewerben – vorausgesetzt, die einheitliche Prüfung wurde erfolgreich bestanden.

Außerdem erhalten 200.000 Jugendliche, die in diesem Jahr die 11. Klasse abgeschlossen, aber keinen Studienplatz bekommen haben, die Chance, an Technika Kurzzeitprogramme von drei bis sechs Monaten zu absolvieren.

Wie der Präsident betonte, ist das Ziel dieser Initiativen, jedem Kind einen Beruf zu vermitteln, damit es künftig eigenes Einkommen erzielen und zum Familienbudget beitragen kann.

Ferner sollen internationale Zertifikate, die Jugendliche in Fremdsprachen oder anderen Fächern erwerben, bei den Abschlussprüfungen an Schulen anerkannt werden.

Mit Blick auf die berufliche Bildung erklärte Mirsijojew, dass das Jahr 2026 zum Jahr der Ausbildung junger Menschen in modernen Berufen werde. In diesem Zusammenhang sollen 100 Technika Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen aus Deutschland, der Schweiz, China, Südkorea und Großbritannien aufbauen und modernste Lehrprogramme einführen.

Bereits im laufenden Schuljahr wurde gemeinsam mit dem britischen Unternehmen Pearson in 14 Technika das BTEC-Programm gestartet. Dadurch können Jugendliche praxisnahe Kenntnisse in Bereichen wie Tourismus, IT, Medizin, Bauwesen, Logistik, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Biotechnologie und kreative Wirtschaft erwerben – und zwar nach internationalen Standards.

Insgesamt, so der Präsident, stehe das Land vor der ehrgeizigen Aufgabe, sich bald in ein regionales Bildungs- und Wissenschaftszentrum zu verwandeln. Dazu müsse die Zahl der usbekischen Hochschulen, die zu den weltweit besten 1000 gehören, von derzeit 4 auf 10 erhöht werden. Außerdem sollen in Usbekistan Zweigstellen von Universitäten aus den Top-100 eröffnet werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Zahl der ausländischen Studierenden zu verfünffachen und damit den Bildungsexport auf 200 Millionen US-Dollar zu steigern.