Nur 19 % der in Russland lebenden Migrantenkinder konnten nach einer Prüfung in Russischkenntnissen eine Schule besuchen. Diese Statistik nannte der Leiter des Landesdienstes für Aufsicht im Bildungs- und Wissenschaftsbereich (Rosobrnadsor) Anzor Musajew, berichtet RIA „Nowosti“.
Allerdings präzisierte der Beamte nicht, wie viele minderjährige Ausländer insgesamt einen Platz in allgemeinbildenden Einrichtungen anstrebten.
Musajew erinnerte daran, dass für die Aufnahme in eine Schule Migrantenkinder ein Paket notwendiger Dokumente vorlegen und ihre Russischkenntnisse in Tests nachweisen müssen. Nach diesen Verfahren erhielten nur 19 % der Kinder das Recht auf Schulbesuch.
„Das heißt, sowohl ihre Dokumente sind in Ordnung als auch die Prüfung haben sie bestanden“, präzisierte der Leiter von Rosobrnadsor.
Er fügte hinzu, dass die Behörde regionale Beamte gebeten habe, Informationen zum Testverfahren für Ausländer in großen Regionen mit den meisten Anträgen auf den Schulzugang bereitzustellen. Rosobrnadsor untersuche diese Frage, indem genau geprüft werde, was sich für die Lehrer geändert habe, wie sich die Situation und das Verhältnis zwischen den Kindern entwickelt hätten.
Im September dieses Jahres wurde berichtet, dass nur 50 % der Migrantenkinder, die zum Russischtest zugelassen wurden, das Recht auf Schulbesuch in Russland erhielten. Damals wurden detaillierte Statistiken vorgelegt, wonach Anträge für 23.616 Kinder mit ausländischer Staatsbürgerschaft eingereicht worden seien. Allerdings hätten Familien nur für 8.223 Minderjährige den vollständigen Dokumentensatz vorgelegt. Zur Prüfung seien 5.940 Kinder erschienen, bestanden hätten sie 2.964 Personen.
Übrigens prüfen die russischen Behörden Änderungen an der Regelung. Auf Initiative einer Reihe von Abgeordneten sollen ausländische Kinder, für die Russisch die einzige Muttersprache ist, von der verpflichtenden Russischprüfung befreit werden.
ℹ️ Die Staatsduma (Parlament) der Russischen Föderation verabschiedete im Dezember 2024 ein Gesetz, das die Einschulung von Migrantenkindern ohne bestandenen Russischtest verbietet.
Das Testverfahren wird von Rosobrnadsor seit dem 1. April dieses Jahres durchgeführt. Die Formate der Prüfungsarbeiten hängen von der Klassenstufe ab. Bei Erstklässlern werden mündliche Sprachfertigkeiten – Sprechen, Hören und Verstehen – geprüft. Die Diagnostik erfolgt mündlich und umfasst die Überprüfung lexikalisch-grammatischer Kenntnisse. Ab der zweiten Klasse beinhaltet der Test bereits schriftliche Aufgaben, insbesondere die Überprüfung von Lese- und Schreibfähigkeiten.
Zusätzlich zum Test müssen die Familien der Schulverwaltung alle erforderlichen Dokumente vorlegen. Dazu gehören Kopien von Ausweisdokumenten, die die Verwandtschaft oder die gesetzliche Vertretungsbefugnis bestätigen, Dokumente über den legalen Aufenthalt des Kindes und der Eltern in Russland, eine ärztliche Bescheinigung über das Fehlen ansteckender Krankheiten sowie beglaubigte Übersetzungen ausländischer Dokumente ins Russische.



